15. VPI-Symposium - Politik für die Schiene braucht Verlässlichkeit
Politik für die Schiene braucht Verlässlichkeit
VPI-Vorsitzender Malte Lawrenz fordert klare politische Weichenstellung der Politik für Wachstum auf der Schiene
„Wir stehen vor einer umfassenden Transformation des Bahnsektors, die uns allen viel abverlangen wird“, sagte der VPI-Vorsitzende Malte Lawrenz in seiner Eröffnungsrede zum 15. VPI-Symposium in Hamburg. Dies gelte für das notwendige Engagement des Bundes, der Innovationen und die Erneuerung der Infrastruktur vorantreiben müsse, aber auch für die Unternehmen der Branche selbst, unterstrich Lawrenz vor den 250 Teilnehmenden. Die Vielzahl der anstehenden Aufgaben sei gewaltig. Nicht nur die Infrastruktur als größter Painpoint der Branche hat Baustellen, auch andere Themen der Branche wie Digitalisierung und Effizienzsteigerung müssen parallel vorangetrieben werden. „Der Sektor braucht Verlässlichkeit beim bahnpolitischen Engagement des Bundes für anstehende Investitionsentscheidungen“, betonte Lawrenz.
An die kommende Bundesregierung richtete Lawrenz einen deutlichen Appell, am Vorrang für die umweltverträgliche Schiene festzuhalten: „Ein leistungsfähiger Schienengüterverkehr ist unverzichtbar – sowohl für unsere Wirtschaft als auch für den Klimaschutz“. Ganz oben auf der Agenda des Verkehrsministeriums für die nächste Legislaturperiode müsse weiterhin die zügige Sanierung des Schienennetzes stehen. „Diese Aufgabe erfordert eine langfristige Finanzierungsperspektive, die über Haushaltsjahre hinausgeht“, erklärte Lawrenz und forderte die Einrichtung eines Schienenfonds nach Schweizer Vorbild, um Planungssicherheit zu gewährleisten.
Darüber hinaus benannte der VPI-Vorsitzende weitere zentrale Handlungsfelder: die Sicherung der Innovationsförderung für Projekte wie ETCS und DAK, die Reform des Trassenpreissystems, die Herauslösung der InfraGo aus dem DB-Konzern, die Absicherung des Einzelwagenverkehrs sowie die Stärkung des Kombinierten Verkehrs.
Das Thema Verkehrspolitik spielte auch in den Beiträgen und Diskussionen am Vormittag des Symposiums eine zentrale Rolle. Thomas Dittmann (Die Güterbahnen) bewertete das DB InfraGo-Konzept der Generalsanierung, während Ludolf Kerkeling (HVLE) die Wettbewerbsfähigkeit und Förderung des Einzelwagenverkehrs beleuchtete. Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten die Referenten gemeinsam mit Axel Marschall (Infront) und Carsten Schiering (TWA) über die Erwartungen der Branche an die Politik und die drängendsten Herausforderungen des Sektors.
Auf dem Programm des Nachmittags standen Innovationen und Zukunftstrends im Fokus. Axel Marschall (Infront) bot Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Automotivsektor, während Stefan Kirch (Nevomo) gemeinsam mit Jonas Tesch (Captrain) das innovative MagRail-System vorstellte. Den Abschluss bildeten Jens Engelmann (railiable) und Heiko Radke (VERS) mit einem Statusbericht zu DAK und dem Projekt DACFIT.
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